In den kommenden Wochen beginnt die Vorplanung zur Rheinspange 553 mit ersten Verkehrszählungen.
Als Anwohner oder Gewerbetreibender weiß man schon lange: Der Ballungsraum Köln-Bonn ist durch ein hohes Verkehrsaufkommen geprägt. Wer in Stoßzeiten den Rhein in diesem Gebiet überqueren möchte, muss häufig mit Staus und Verzögerungen rechnen. Denn die Rheinbrücken der A4 im Norden sowie der A565 im Süden sind bereits stark belastet. Doch was bedeutet stark belastet konkret? Und wie könnte sich eine neue Rheinquerung auf den Verkehr auswirken?
Besser planen dank verlässlicher Zahlen
Diesen Fragen gehen Straßen.NRW und das beauftragte Planungsbüro in den nächsten Wochen und Monaten mit einer umfassenden Verkehrsuntersuchung nach. Die Untersuchung ist Teil der vorbereitenden Grundlagenermittlung und damit Voraussetzung für die weiteren Planungsschritte. „Wir wissen, dass die bestehenden Rheinquerungen vor allem in Stoßzeiten große Verkehrsströme bewältigen müssen. Um mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den übrigen beteiligten Akteuren in eine gemeinsame Planung zur Rheinspange 553 einsteigen zu können, benötigen wir aber aktuelle und verlässliche Zahlen und Modelle“, erklärt Rüdiger Däumer, zuständiger Projektleiter von Straßen.NRW.
Der Blick in die Zukunft
Zu Beginn der Untersuchung müssen zunächst die heutigen Verkehrsbelastungen und Verkehrsrouten erhoben werden. Dafür werden an verschiedenen Werktagen und über unterschiedliche Zeiträume Verkehrszählungen beziehungsweise Verfolgungszählungen durchgeführt. Dabei werden alle auftretenden Kfz-Ströme aufgeteilt nach Fahrzeugart und Fahrtrichtungen in 15-min-Intervallen erfasst. Neben manuellen Zählungen erfolgt die Verkehrszählung auch mit Hilfe von Videokameras, wobei natürlich auf die bestehenden Datenschutzbestimmungen geachtet wird. Die Kameras helfen, die Verkehre auch an stark befahrenen Punkten verlässlich zu erheben.
Die neu erhobenen Daten bilden zusammen mit bereits vorhandenen Datensätzen, wie beispielsweise der Straßenverkehrszählung 2015 (SVZ 2015) und den Daten der kontinuierlichen Verkehrszählungen der Verkehrszentrale Leverkusen, die Grundlage für den Aufbau eines Verkehrsmodells. Für das Modell werden jedoch nicht nur die Zählergebnisse, sondern auch regionale und überregionale Einflussfaktoren, kommunale Entwicklungsmaßnahmen und die Verflechtungsprognose 2030, eine langfristige Prognose des Personen- und Güterverkehrs des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, herangezogen. Das erarbeitete Modell erlaubt, die künftige Verkehrssituation im Planungsraum abschätzen zu können, und stellt damit eine wichtige Grundlage für die weitere Planung der Rheinspange 553 dar.
Weitere Informationen zum Thema:
- Verkehrsbelastung in Nordrhein-Westfalen
- Verkehrszählungen in Nordrhein-Westfalen (externer Link)
- Verkehrsstärkenkarte 2015 (PDF, nicht barrierefrei)
- Verflechtungsprognose 2030 (PDF, nicht barrierefrei)
- Aktuelle Verkehrslage zwischen Köln und Bonn