Baugrundbeschaffenheit

Nur wenn genügend Informationen über den Baugrund vorhanden sind, können unterschiedliche bautechnische Lösungen für die Rheinspange bewertet werden. Die geotechnischen und hydrogeologischen Untersuchungen liefern deshalb wichtige Informationen über die Beschaffenheit des Bodens und die Eigenschaften des Grundwassers im Planungsraum. Baugrunderkundungen im Feld können das vorhandene Datenmaterial in späteren Projektphasen ergänzen. Vor allem für mögliche Tunnellösungen muss die technische Machbarkeit grundsätzlich geprüft werden.

Geotechnik und Hydogeologie

Die geotechnischen und hydrogeologischen Untersuchungen dienen dazu, Aufschluss über die Baugrundbeschaffenheit zu erhalten und frühzeitig Aussagen darüber treffen zu können, welche bautechnischen Lösungen für die neue Rheinspange 553 in Frage kommen.

In der Phase der geotechnischen Grundlagenermittlung werden vor allem Archiv- und Aktenrecherchen und Begehungen der Örtlichkeit durchgeführt. Die Erkenntnisse fließen in die erste Variantenauswahl ein. Am Ende der Vorplanung erfolgt eine geotechnische Bewertung der Planungsvarianten, die mit in den umfassenden Variantenvergleich einfließt. Baugrunderkundungen im Feld sind erst in späteren Projektphasen zu erwarten.

Die Aufgabenstellung der geotechnischen Grundlagenermittlung umfasst sowohl die Rheinquerung als auch die Strecke der neuen Autobahn. Mit Blick auf die Strecke ist in der Rheinebene grundsätzlich von einer technischen Machbarkeit auszugehen. Die Ermittlung des Baugrundaufbaus, der Baugrundeigenschaften und möglicher Altlastenverdachtsflächen ist für die Abschätzung notwendiger Zusatzmaßnahmen und Kosten dennoch erforderlich, denn daraus kann sich eine unterschiedliche Bewertung von Varianten ergeben.

Für eine Brücke mit der anzunehmenden großen Spannweite über den Rhein ist von einer Tiefgründung auszugehen. Die Möglichkeit einer Flachgründung wird aber ebenfalls grundsätzlich untersucht. Die Ermittlung der Baugrundeigenschaften dient auch hier vorrangig der Bewertung unterschiedlicher Varianten und der Kostenschätzung.

Bei der Ermittlung der Baugrund- und Grundwassereigenschaften für eine mögliche Tunnellösung steht vorrangig die technische Machbarkeit im Fokus. Wesentliche Aspekte dabei sind die anzuwendende Technik zum Auffahren des Tunnels, die Beherrschung des Grundwassers und mögliche Auswirkungen auf benachbarte Bebauung.

Baugrunderkundungen

Zunächst erfolgt die Baugrundbeurteilung allein auf Grundlage vorhandenen Datenmaterials. Zur Klärung wichtiger Details für die Planung können zu einem späteren Zeitpunkt Baugrunderkundungen im Feld stattfinden.
Dabei wird der Baugrund vor Ort durch verschiedene Aufschlussverfahren untersucht: Einen direkten Nachweis der Böden und deren Zusammensetzung im oberflächennahen Bereich kann durch Schürfen erreicht werden. Sondierungen zeigen den Baugrundaufbau auch in den oberen Metern. Sie geben Rückschlüsse auf die Lagerungsdichte und Konsistenz des Bodens und ermöglichen Aussagen zur Rammbarkeit. Bohrungen dienen zur Feststellung von Baugrundschichten und Schichtenfolge auch in größeren Tiefen, sowie zur Probengewinnung für Laboruntersuchungen. Ergänzend dazu werden Feld- und Laborversuche durchgeführt, bei denen neben Zustand, Festigkeit und Verformungseigenschaften auch umwelttechnische und chemische Aspekte untersucht werden .