Prüfung einer Tunnellösung

Für eine mögliche Tunnellösung muss die technische Machbarkeit grundsätzlich geprüft werden. Dazu müssen die Eigenschaften der im Tunnelquerschnitt, um den Tunnelquerschnitt und über dem Tunnel anstehenden Böden ermittelt werden. Aus diesen Eigenschaften (insbesondere Festigkeits- und Verformungseigenschaften) lässt sich die technische Machbarkeit einer Tunnellösung ableiten bzw. der Aufwand für die sichere und verformungsarme Herstellung eines Tunnels abschätzen. Die Informationen zum Baugrund werden ausgewertet, um Erkenntnisse zu Aufwand, Materialanforderungen sowie zu einsetzbaren Bautechniken für eine mögliche Tunnellösung zu gewinnen.

Ein wichtiger Aspekt zur höhenmäßigen Einordnung der Autobahn und zur sicheren Herstellung eines Tunnels ist außerdem die Beherrschung des Grundwassers. Der Grundwasserstand hat elementare Auswirkungen auf die technischen Anforderungen an eine Tunnellösung. Zudem können Tunnellösungen die Grundwasserströmung beeinflussen, was ebenfalls in die Bewertung einfließt. Hierzu werden die relevanten Grundwasserstände sowie die Grundwasserschwankungsbereiche ermittelt, z. B. aus langjährigen Messungen an Grundwassermessstellen. Die Ergebnisse der Auswertung werden zur Bewertung von Trassenvarianten z. B. in Lageplänen als Grundwassergleichen (Linien mit gleich hochstehendem Grundwasser) dargestellt. 

Ein weiteres Entscheidungskriterium bei einer Tunnellösung sind die Untersuchungen möglicher Auswirkungen auf benachbarte Bebauung. Jeder Tunnelvortrieb erzeugt Verformungen im Baugrund, die zu Setzungen an der Geländeoberfläche führen können. Auch hierfür ist die Kenntnis des Baugrundaufbaus unerlässlich.

Planungsraum für die Rheinspange