Der Raum Köln-Bonn wächst – und damit auch der Verkehr
Die Region Köln/Bonn wächst, und das bedeutet auch ein steigendes Verkehrsaufkommen. Wer zwischen Köln und Bonn im Auto unterwegs ist, braucht bereits heute häufig Geduld – insbesondere bei der Überquerung des Rheins. Hierfür müssen zum Teil große Umwege auf sich genommen werden: Die einzigen Wege führen über die A4 mit der Rodenkirchener Rheinbrücke im Norden und die A565 mit der Friedrich-Ebert-Brücke im Süden. Diese sind bereits heute stark belastet: Im Jahr 2018 nutzen im Schnitt ca. 135.000 Kraftfahrzeuge pro Tag die A4 im Bereich der Rodenkirchener Brücke, auf der A565 im Süden sind es ca. 105.300 (Quelle: Großräumige Verkehrsuntersuchung Raum Köln-Bonn). Häufige Staus sind die Folge.
Sind die bestehenden Rheinquerungen blockiert oder gesperrt, ist keine Alternative vorhanden. Laut Verkehrsprognose wird der Verkehr bis zum Jahr 2030 auf der Rodenkirchener Brücke im Jahr 2030 sogar auf bis zu 158.700 Kfz pro Tag ansteigen, auf der Bonner Friedrich-Ebert-Brücke (A 565) auf bis zu 118.900 Kfz/24h. Die vorhandene Infrastruktur wirkt somit als Bremse für die positive Entwicklung der Region und für viele Pendlerinnen und Pendler, Dienstleistende und Gewerbetreibende ist die Verkehrssituation eine große Belastung.
In ganz Deutschland nehmen die Unternehmen immer stärkere Beeinträchtigungen durch Mängel in der Straßeninfrastruktur wahr: Im Jahr 2022 fühlten sich dadurch laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft 78 Prozent der Unternehmen regelmäßig in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. 32 Prozent gaben sogar eine deutliche Beeinträchtigung an. Dabei ist ein Negativtrend erkennbar: Die Zahl der durch Mängel in der Straßeninfrastruktur beeinträchtigten Unternehmen ist seit der ersten Befragung im Jahr 2013 um 14 Prozentpunkte gestiegen. Was für ganz Deutschland gilt, trifft auf Nordrhein-Westfalen in besonderem Maße zu:
Die Rheinspange 553 sorgt für Entlastung
Um in der Region Köln-Bonn für Entlastung zu sorgen, wurde eine neue Autobahnquerspange zwischen der rechtsrheinischen A59 und der linksrheinischen A555 mit einer Rheinquerung zwischen Köln und Bonn im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP 2030) in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Damit besteht für die Autobahn GmbH als zuständige Straßenbauverwaltung ein konkreter Planungsauftrag.
Die neue Verbindung soll die Verkehrssituation entspannen, indem Fahrtzeiten verkürzt, die bestehenden Kölner und Bonner Rheinbrücken entlastet und eine Alternativroute bei Staulagen im Bereich der A4 und A565 ermöglicht werden. Zudem würde die Rheinspange eine deutlich verbesserte Flughafenanbindung für die linksrheinischen Gebiete bedeuten und die Unternehmen der chemischen Industrie rund um Köln aufgrund der besseren Vernetzung stärken. Damit trägt das Projekt Rheinspange 553 dazu bei, das Verkehrsnetz in diesem dynamischen Wirtschaftsraum auch in Zukunft leistungsfähig zu halten.
Die Verkehrsuntersuchung zeigt: Der Bau der Rheinspange entlastet alle anderen Rheinquerungen in der Region Köln/Bonn. Die verschiedenen Neu- und Ausbauprojekte ergänzen sich dabei gegenseitig: Keines von ihnen erübrigt sich durch die Umsetzung eines anderen. Nur im Verbund dieser (und weiterer) Maßnahmen kann die verkehrliche Entlastung der Region insgesamt gelingen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass auch mit der neuen Rheinquerung der zusätzliche Ausbau der A4 mit dem Neubau der Rodenkirchener Brücke erforderlich ist.
Zur verkehrlichen Entlastung der Region ist auch der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wichtig. Allerdings kann der Ausbau des ÖPNVs den wachsenden Verkehrsbedarf nicht alleine decken. Der Ausbau des ÖPNV und viele andere Maßnahmen des Umweltverbundes wurden in der Verkehrsuntersuchung für die Rheinspange berücksichtigt. Dabei zeigt sich: Auch wenn alle Maßnahmen des Umweltverbundes wie geplant realisiert werden, gibt es im Jahr 2030 einen hohen Bedarf für die Rheinspange.