Herr Dr. Heß erläutert anschließend die wirtschaftliche Bewertung der 17 Varianten exemplarisch anhand der Variante 4B. Auch die verkehrliche Bewertung im Bauzustand ist Teil dieses Vortrags, da die entsprechenden Ziele ebenfalls durch Kocks Consult bewertet wurden. Entlang der Trasse der Variante 4B liegen verschiedene Konfliktpunkte, auf die Herr Dr. Heß nähereingeht –darunter der Verknüpfungspunkt A555/ A553 (W1), die Kerkrader Straße, der Retentionsraum Langel und der Verknüpfungspunkt A59/ A553 (O3). Anschließend erläutert Herr Dr. Heß exemplarisch für die Variante 4B, wie die Bewertungen der einzelnen Zieleermittelt wurden. Die verkehrliche Bewertung im Bauzustand sowie die wirtschaftliche Bewertung der Varianten sind in einem Video auf der Online-Infomesse der Rheinspange 553 näher erläutert.
Aus dem Teilnehmerkreis wird die Frage gestellt, warum die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen nicht unter das Zielfeld Wirtschaftlichkeit gefasst wird. Herr Dr. Heß erläutert, dass dieser Aspekt hier bewusst nicht berücksichtigt wurde. Landwirtschaftliche Nutzflächen sind in ihrer ökologischen Funktion und im Hinblick auf ihre Bedeutung für die landwirtschaftliche Produktion über das Zielfeld „Umwelt“ abgedeckt. Für den Fall einer Inanspruchnahme solcher Flächen können später im Planfeststellungsverfahren mögliche Entschädigungsansprüche gestellt werden.
Auf die Frage, warum der Mensch durch das Zielfeld Wirtschaftlichkeit (Inanspruchnahme hochwertiger Nutzflächen) und Umwelt doppelt erfasst ist, erläutert Herr Dr. Heß, dass dem Schutzgut Mensch eine besondere Bedeutung zukommt, die sich entsprechend in der Bewertung widerspiegelt. Die Frage, ob bei einem Autobahnknoten südlich von Wesseling auch die A555 nach Norden ausgebaut werden würde, wird von Herrn Dr. Heß mit Verweis auf die Verkehrsprognose verneint. Weiterhin wird dargestellt, dass ein Ausbau der bestehenden Anschlussstelle Godorf nicht Projektbestandteil sei, wenn die A553 südlich von Wesseling mit der A555 verknüpft würde.
Auf Nachfrage erläutert Herr Dr. Heß, dass das Thema Gefahrguttransport erst in der vertiefenden Untersuchung bewertet wird und daher für die Tunnelvarianten noch nicht abschließend in die Bewertung eingeflossen ist. Ob eine Zusammenlegung der Anschlusspunkte Godorf und Rodenkirchen auf der A555 denkbar ist, wird ebenfalls Gegenstand der vertiefenden Untersuchung sein. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit sind auch Varianten ausgewählt worden, deren Investitionskosten sehr hoch sind, die dafür jedoch in anderen Zielfeldern, wie z.B. Umwelt, eine gute Bewertung erhalten haben. Herr Dr. Heß verweist beispielhaft auf die Varianten mit einer Tunnellösung.