Inwieweit beeinflussen die zunehmenden umwelt- und klimapolitischen Diskussionen und eines daraus resultierenden Wandels des Verkehrs die Planung der Trassen?

In die Verkehrsprognose fließen unter anderem Erwartungen zur allgemeinen Verkehrsentwicklung, der wirtschaftlichen Entwicklung, der demographischen Entwicklung, der strukturellen Entwicklung und den anstehenden Änderungen im Verkehrsnetz mit ein. Auch Themen wie Verkehrswende, Elektromobilität und Digitalisierung werden betrachtet und berücksichtigt. Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist dadurch aber keine kurz- oder mittelfristige Trendwende für das zukünftige Verkehrsaufkommen zu erwarten […]

Wäre die erste Ausfahrt rechtsrheinisch dann an der Ranzeler Straße? Dies würde sicher viele veranlassen, den dann kürzeren Nord-Süd-Weg über Zündorf zu suchen. Die Nordvariante V 4 B würde aufgrund ihrer Nähe zu Zündorf vermutlich wesentlich mehr Verkehr für Zündorf anziehen, als bisher.

Erst in der anstehenden vertiefenden Untersuchung wird die Anschlussstelle, unter Berücksichtigung der notwendigen Verkehrsqualität, detaillierter betrachtet und ausgearbeitet. Daher kann die verkehrliche Auswirkung auf das untergeordnete Straßennetz zum aktuellen Planungsstand noch nicht abschließend beurteilt und dargestellt werden.

Wie kann es sein, dass die Wirtschaftlichkeit bei der Auswahl einer Variante mit 40% am stärksten gewichtet wird und die Umwelt/Umweltverträglichkeit im Gegenzug nur 30% ?

Die von Ihnen genannte Basisgewichtung war nicht alleine ausschlaggebend für die Variantenauswahl. Die neun besten Varianten wurden vielmehr über eine Sensitivitätsanalyse ermittelt, bei der die Gewichtungen der Zielfelder sowie Ziele variiert wurden, sodass eine gewisse Bandbreite der Gewichtung bei der Variantenvorauswahl Berücksichtigung findet. Die verschiedenen Gewichtungskombinationen, die u.A. auch eine Gewichtung der Umwelt mit 50% […]

Sieht der weitere Entscheidungsprozess vor, dass der 2016 ermittelten Bedarf für die Rheinspange noch einmal überprüft wird hinsichtlich den Entwicklungen im Bereich z. B. Klimaschutz, Transportlogistik, Ausbau Schienenverkehr, Verkehrswende, ÖPNV, Arbeitsplätze/ Homeoffice etc.

Eine zusätzliche Rheinquerung im Raum Köln/Bonn wurde von der Bundesregierung im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Im Zuge der Vorplanung wurde eine umfassende Verkehrsprognose erstellt, die noch einmal bestätigt, dass der Verkehr und die Staubelastung u.a. aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Ballungsraum bis zum Referenzjahr 2030 ohne eine neue Rheinquerung weiter […]

Welche Beeinträchtigung (z.B. Lärm, Vibrationen o.ä.) habe ich als Bewohner über dem Tunnel (V 10T) während der Bauphase sowie nach Inbetriebnahme? Gibt es zudem landschaftliche Eingriffe durch den Tunnel in Rheinnähe/innerhalb des Dorfes?

Falls bei der Baudurchführung nicht zumutbare Beeinträchtigung stattfinden würden, werden Entschädigungen geleistet. Hierzu werden im späteren Planfeststellungsverfahren Regelungen getroffen. Nach Fertigstellung des Tunnels sind keine derartigen Eingriffe zu erwarten. Im Bauzustand können Baulogistikflächen negativ wirken.

Wie ist die Kostenverteilung zwischen Brücke und Trasse? Entfallen mehr als 300 Mio. Euro (und die überwiegende Bauzeit) auf die Brücke?

Gem. der Grobkostenschätzung von 560 Mio. € entfallen 422 Mio. € auf die ca. 3,1 km lange Brücke zwischen dem AK Godorf und dem östlichen Ende des Retentionsbeckens. Der Bau der Rheinquerung ist gerade durch die Zwangspunkte im Bereich der Kerkrader Straße (Anschluss der Gewerbebetriebe) und des Godorfer Hafens ein maßgebendes Kriterium, ebenso wie der […]

Werden die Eingriffe in Wohngebiete niedriger, gleich oder höher bewertet als die Eingriffe in Gewerbe- und Industrienutzung?

Die direkten Eingriffe in Wohnbebauung werden zusammen mit den direkten Eingriffen in Industrie- und Gewerbeflächen im Zielfeld Wirtschaftlichkeit betrachtet. Das Ziel „Inanspruchnahme hochwertiger Nutzflächen vermeiden“ hat insgesamt ein Basisgewicht von 7,5 Prozent. Diese Basisgewichtung war aber nicht allein ausschlaggebend für die Variantenauswahl. Die neun besten Varianten wurden vielmehr über eine Sensitivitätsanalyse ermittelt, bei der die […]